Wenn sich Verlieren wie Siegen anfühlt

Nachdem die Frauen des UHC Laupen knapp eine Woche zuvor gegen Piranha Chur bis zum letzten Drittel mithalten konnten, wollten sie in diesem Spiel zwingend über 60 Minuten eine super Partie zeigen. Piranha geniesst in der heutigen Partie Heimrecht.

Vor dem Spiel warnte Coach Kempf davor, dass die Bünderinnen wohl wie die Feuerwehr kommen würden, da sie bei vielen erzielten Toren noch auf Platz eins bzw. zwei der Tabelle vorstossen könnten.

Die Partie startete jedoch nicht wie gedacht. Klar, die Piranhas hatten viel mehr Ballbesitz, als der Ball jedoch bei Laupen in den eigenen Reihen war, spielten sie kein extrem hohes Pressing.

In der 8. Minute waren es dann die Churerinnen, welche einen holprigen Ball in der Zone von Laupen besser unter Kontrolle bringen konnte, Rüttimann bediente die völlig freistehende Koch, welche Schoch im Tor keine Chance liess. Laupen steckte das erste Tor aber gut weg und konnte nur eine Zeigerumdrehung später den Ausgleich bejubeln. Y. Hofmann lief sich vor dem Tor der Piranhas im Rücken der Gegnerinnen frei und wurde von Kapp bedient. Leider liess dieses Tor aber auch die Piranhas kalt und sie kamen bis zur ersten Drittelspause noch zu zwei weiteren Toren.

In der Pause forderte die Trainer des UHC Laupen die Spielerinnen auf, sich nicht zu verstecken und immer die Nähe zum Ball zu suchen. In den ersten 10 Minuten des zweiten Drittels wurde dies besser umgesetzt und man liess den Gegnerinnen nicht mehr ganz so viel Platz. Trotzdem hatten die Gegnerinnen immer noch mehr Ballbesitz, sie kamen aber nicht zu zwingenden Chancen. Nach Spielhälfte war es das Duo Jonker/Ankudinova, welche der hintersten Churer Spielerin den Ball abnehmen konnten und zum Gegenangriff loszogen. Ankudinova erwischte die Torfrau auf der Backhandseite wunderschön zum Anschlusstreffer. Leider wurde dieser Aufwind durch eine zwei Minuten Strafe gebremst. Das Team von Y. Kempf kämpfte aber super und liess kaum Abschlüsse zu. Als man den Ball hinter dem eigenen Tor gewinnen konnte und Lackova losschickte, wurde diese von einer Churerin gefoult, welche nun auch auf der Strafbank platznehmen durfte. In den paar Sekunden vier gegen vier passierte nichts Nennenswertes. Laupen konnte danach noch rund 1 ½ Minuten Überzahl spielen. Sie machten ihre Sache besser und konnten kurz vor Ablauf der Strafe den vielumjubelten Ausgleichstreffer durch Lackova erzielen. Mit dem Zwischenresultat von 3:3 bzw. einem 2:0 gewonnenen Drittel aus Sicht von Laupen ging es in die zweite Pause.

Das letzte Drittel schien zuerst so zu verlaufen wie vor rund einer Woche. Behluli und Rüttimann brachten die Piranhas standesgemäss wieder mit zwei Toren in Führung und viele Fans dachten wohl, das die gute Leistung von Laupen wieder nicht belohnt wird. Im Gegensatz zur letzten Woche konnte man sich aber auch im letzten Drittel immer mal wieder gefährlich vors gegnerische Tor tanken und somit glaubte jede noch an die Wende. Rund 10 Minuten vor Ende der Spielzeit fasste sich Ankudinova ans Herz und hämmerte den Ball Backhand in die obere Ecke! Rund 5 Minuten vor Schluss nahm Trainer Kempf das Timeout und ersetze die Torfrau Schoch durch eine 6. Feldspielerin. Der vielumjubelte Ausgleich viel jedoch erst drei Minuten vor Schluss, wieder 5 gegen 5 Feldspielerinnen, und dies dank einem Fehler im Aufbau der Churerinnen. Daraufhin nahm der Trainer von Chur das Timeout und schickte nochmals seine Paradelinien auf das Feld. Es reichte jedoch nicht mehr für ein Tor und Laupen freute sich nach 60. gespielten Minuten auf zumindest einen Punkt! Man wollte aber mehr und probierte dafür alles. Kempf ersetzte in der Verlängerung erneut Torfrau Schoch durch eine sechste Feldspielerin. Laupen konnte sich gut festsetzen, Kapp spielte danach jedoch einen Fehlpass in Richtung Verteidigerin L. Bertini, welche die Gegnerin nur noch mit einem Stockschlag vor dem Schuss aufs leere Tor hindern konnte. Dieses Mal überzeugte das Überzahlspiel der Gegnerinnen aus Chur und sie erzielten kurz vor Ablauf der 10-minütigen Verlängerung den Treffer zum 6:5. Im ersten Moment waren die Spielerinnen von Laupen enttäuscht, aber schnell überwiegte die Freude, dem grossen Chur einen Punkt abgeluchst zu haben und im Wissen, dass man jedem Gegner einmal ein Bein stellen kann.  

Leider überschattete die Freude noch die erneute Verletzung von T. Fritschi. Die schnelle Stürmerin kam erst vor rund 2 Monaten von einem Kreuzbandriss zurück – konnte in 9 Spielen 5 Skorerpunkte verbuchen, ehe sie sich heute erneut mit Verdacht auf Kreuzbandriss verletzte. Das ganze Team wünscht ihr gute und schnelle Genesung!!

 

 piranha chur – UHC Laupen ZH 6:5 n.V. (3:1, 0:2, 2:2, 1:0)
Sporthalle Elba, Wald ZH. SR Keel/Siegfried.
Tore: 8. D. Koch (C. Rüttimann) 1:0. 9. Y. Hofmann (V. Kapp) 1:1. 10. G. Behluli (M. Repková) 2:1. 19. C. Rüttimann (A. Jakob) 3:1. 30. A. Ankudinova (A. Jonker) 3:2. 34. H. Lackova (V. Kapp) 3:3. 42. G. Behluli (M. Repková) 4:3. 46. C. Rüttimann (J. Suter) 5:3. 50. A. Ankudinova (T. Fritschi) 5:4. 57. V. Kapp (H. Lackova) 5:5. 69. K. Klapitová (C. Rüttimann) 6:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen piranha chur. 2mal 2 Minuten gegen UHC Laupen ZH.